Seit 2009 beschäftige ich mich mit der Kunsttherapie. Diese ist ein anerkanntes Therapieverfahren, das sich effektiv mit aktuellen persönlichen Konflikten auseinandersetzt. Das künstlerische Medium als dritte Säule (KlientIn, Kunst, TherapeutIn) trägt dazu bei, die Probleme aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Durch die schnelle Wirksamkeit der Methode ist sie ein sehr effizientes Kurzzeittherapie-Verfahren.
Basierend auf einem humanistisch/psychologischen Menschenbild verbinde ich als Kunsttherapeutin verschiedene therapeutische, pädagogische und soziokulturelle Disziplinen.
Die zum Teil nonverbale Kommunikation (Therapieform) ist – begleitend und stärkend für Menschen mit psychischen oder körperlichen Problemen – eine wertvolle Unterstützung. Dabei können belastende Erlebnisse in Bildern (mittels Farbe, Kreide, Ton, Stoff, Holz, Fotos, Collagen, Texten …) verarbeitet werden, um aktiv am eigenen Heilungsprozess mitzuwirken. Das begleitende Gespräch ist dabei ein wichtiger Bestandteil des therapeutischen Prozesses. Im Falle einer schweren psychischen und körperlichen Erkrankung ersetzt Kunsttherapie nicht eine fachärztliche Behandlung bzw. einem approbierten Psychotherapeuten, kann aber stabilisierend und unterstützend wirken.
Die pädagogische Kunsttherapie ist eine effektive Art, sich kreativ/spielerisch mit sich selbst und dem sozialen Umfeld auseinanderzusetzen. Sie sorgt außerdem für Entspannung und eine Verbesserung der Kommunikation.
Kreativität fördert die soziale Kompetenz und hat eine konzentrationsfördernde und beruhigende Wirkung. Für Kinder und Jugendliche bedeutet die „handwerkliche“ Tätigkeit außerdem eine Auszeit von der digitalen Welt.
Da im Schulalltag meistens die linke Gehirnhälfte (Logik, Rechnen, Lesen, … ) gefordert wird, ist die rechte Gehirnhälfte (Kreativität, Gefühle, Intuition, …) häufig unterfordert. Mithilfe verschiedener Kunstexperimente können wir dieses Defizit ausgleichen.
Die Kunst und der kreative Prozess des Gestaltens bieten jedem die Möglichkeit, Zugang zu ungenutzten persönlichen Ressourcen zu entdecken und in Krisensituationen neue Lösungsstrategien zu entwickeln.